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Pressemitteilung: Integration ausländischer Betreuungskräfte in Privathaushalten
Pressemitteilung: Integration ausländischer Betreuungskräfte in Privathaushalten

Immer mehr pflegebedürftige Menschen erhalten nicht die Unterstützung, die sie benötigen: Leistungsansprüche der Pflegeversicherung sind für viele vor Ort weder ausreichend zugänglich, noch bedarfsgerecht oder bezahlbar. Diese besorgniserregende Versorgungslage zwingt An- und Zugehörige zunehmend dazu, Pflegeaufgaben selbst zu übernehmen. Häufig geht dies zulasten ihrer beruflichen Perspektiven und auf Kosten ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit.

So haben mittlerweile über 300.000 pflegende Angehörige aufgrund unzureichender Pflegeangebote keine andere Wahl als ausländische Betreuungskräfte zu beschäftigen. Für die Angehörigen bedeutet dies, gleichzeitig Arbeitgeberin bzw. Arbeitgeber und Kunde der erbrachten Dienstleistungen zu sein – eine Doppelrolle, die mit komplexen organisatorischen, rechtlichen und emotionalen Belastungen verbunden ist.

Vor diesem Hintergrund und aus der Perspektive von Angehörigen und ausländischen Betreuungskräften veröffentlicht wir pflegen e.V. das Positionspapier „Integration ausländischer Betreuungskräfte in europäische und nationale Strategien der Pflegeversorgung“. Das Papier wurde zum Europäischen Tag der pflegenden Angehörigen 2025 von Eurocarers, der europäischen Dachorganisation pflegender Angehöriger, entwickelt und nun von wir pflegen e.V. für den deutschsprachigen Raum zugänglich gemacht.

Das Positionspapier zeigt auf, dass die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen weder den Bedürfnissen ausländischer Betreuungskräfte noch denen der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Familien gerecht werden. Eurocarers und wir pflegen e.V. warnen, dass die bestehenden Regelungen dem Ziel einer nachhaltigen, hochwertigen und menschenrechtsbasierten Pflegeversorgung widersprechen und den Ansprüchen der Europäischen Pflegestrategie zuwiderlaufen.

Sebastian Fischer, Vorstandsmitglied des Bundesverbands wir pflegen e.V. erklärt: „Für die vor uns liegende Durststrecke in der Pflegeversorgung müssen Gesellschaft und Politik Rahmenbedingungen schaffen, um die Bemühungen aller Akteure in der Pflege besser zu bündeln, zu integrieren und zu einer intensiveren Zusammenarbeit zu motivieren. Primär muss das Land in eine bessere Pflegeversorgung vor Ort investieren, um die Abhängigkeit von ausländischen Betreuungskräften zu verringern. Dabei müssen aber auch faire und gerechte Rahmenbedingungen festlegt werden, um ausländische Betreuungskräfte besser zu integrieren und pflegende Angehörige besser zu unterstützen.“

Die Handlungsempfehlungen richten sich an politische Entscheidungsträger, Verwaltungen, Fachleute in der Pflege sowie an Vertreter*innen pflegender Angehöriger und ausländischer Betreuungskräfte. wir pflegen e.V. fordert dazu auf, integrierte Pflegelösungen zu entwickeln, die die Expertise der beteiligten Akteure einbeziehen und auf aktuellen Forschungserkenntnissen basieren. Ziel ist es, bessere Rahmenbedingungen für Betreuungskräfte zu schaffen und gleichzeitig pflegende Angehörige zu entlasten.

Das deutsche Positionspapier steht auf der Webseite des Bundesverbands zum Download bereit.

Pressekontakt:

Lisa Thelen, Referentin für Medien und Kommunikation
030 – 4597 5750
medien(at)wir-pflegen.net

Büro in Berlin
  • wir pflegen – Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e.V.
  • Turmstraße 4
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