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Pressemitteilungen

Pressemitteilung: Pflegende Angehörige fordern flexibles Pflegebudget für mehr Entlastung


02. Oktober 2024

Berlin, 2. Oktober 2024: Zum europäischen Tag der pflegenden Angehörigen am 6. Oktober fordert der Bundesverband pflegender Angehöriger mehr Selbstbestimmung und Entlastung für pflegebedürftige Menschen und die über acht Millionen An- und Zugehörigen, die sich bundesweit um sie kümmern und sie pflegen.

„Wir fordern, dass pflegende Angehörige endlich als gleichberechtigte Partner in der Pflege wahrgenommen und angemessen unterstützt werden“, sagt Edeltraut Hütte-Schmitz, Vorstandsmitglied der Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung wir pflegen e.V. „Zurzeit gibt es nur für 2,3 Prozent der pflegebedürftigen Menschen, die zu Hause gepflegt werden, einen Tagespflegeplatz. Ambulante Dienste müssen Anfragen aufgrund Personalmangels oft ablehnen, Kurzzeitpflegeplätze sind sehr schwer zu finden, vorhandene Angebote sind oftmals unerschwinglich oder nicht bedarfsgerecht.“

Pflegebedürftige Menschen, die keinen Tagespflegeplatz bekommen, aber alternativ viermal pro Tag Unterstützung durch einen ambulanten Dienst finden, müssen dafür oftmals Eigenanteile in Höhe von 3000 bis 4000 € aufbringen, während ihr Leistungsanspruch auf Tagespflege nicht angerechnet werden kann und ungenutzt verfällt. Eine Deckelung der Eigenanteile wie in der vollstationären Pflege, gibt es in der häuslichen Pflege nicht.

„Wir fordern, dass einzelne Leistungsansprüche künftig flexibel für alle Unterstützungs- und Entlastungsleistungen nutzbar sein müssen. Wenn es beispielsweise keinen verfügbaren Tagespflegeplatz gibt, muss der Leistungsanspruch der Tagespflege dann alternativ für Einsätze eines ambulanten Dienstes genutzt werden können oder für eine eigenverantwortliche Organisation der Pflege,“ erklärt Vorstandsmitglied Heinrich Stockschlaeder. 

Edeltraut-Hütte-Schmitz fügt hinzu: „Zudem muss die ambulante und insbesondere die häusliche Pflege durch Angehörige auch finanziell weit mehr unterstützt werden. Derzeit gehen 30 Prozent der Ausgaben der Pflegeversicherung in die stationäre Pflege, obwohl in Deutschland nur 16 Prozent der pflegebedürftigen Menschen dort versorgt werden.“

Pflege durch Angehörige in Europa und Deutschland

Pflegende Angehörige sind das Fundament der pflegerischen Versorgung in Europa. Sie tragen maßgeblich zur Lebensqualität von pflegebedürftigen älteren und jüngeren Menschen bei. Doch ihr hoher Beitrag wird oft übersehen. 

Bereits 84 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zu Hause von An- und Zugehörigen versorgt, mit steigender Tendenz. Wachsender Pflegebedarf und akuter Mangel an Pflegefachkräften führen zunehmend zu gesundheitlicher Überforderung der Angehörigen. Fehlende Entlastungs- und Unterstützungsangebote erschweren die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Angehörige sind oftmals gewzungen ihre Erwerbstätigkeit zu reduzieren, mit gravierenden Folgen für ihre eigene finanzielle Situation, da es keinen Einkommensersatz und keine ausreichende rentenrechtliche Berücksichtigung von Pflegezeiten gibt.

Pressekontakt:

Lisa Thelen, Referentin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: medien(at)wir-pflegen.net
Telefon: 030 4597 5750

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