05. Oktober 2023
Bundesverband pflegender Angehöriger fordert: Jetzt Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf schaffen
Berlin, 5. Oktober 2023: Zum Europäischen Tag der pflegenden Angehörigen am 6. Oktober 2023 fordert der Bundesverband wir pflegen e.V., Selbsthilfe und Interessenvertretung pflegender Angehöriger, die dringliche Umsetzung der Empfehlungen des Unabhängigen Beirats für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, die den Ministerien und der Ampel-Koalition bereits seit Monaten vorliegen.
„Europaweit wird aufgrund der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels immer mehr Pflege auf die Schultern von Familien und Angehörigen verlagert. Dies macht die Einführung einer Lohnersatzleistung für pflegebedingte Auszeiten, wie vom Beirat vorgeschlagen, zu einem dringend notwendigen Schritt, um pflegenden Angehörigen die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu ermöglichen und sie finanziell besser abzusichern“, sagt Sebastian Fischer, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes. „Die Erweiterung der Familienpflegezeit von 24 auf 36 Monate und die Zusammenfassung der gesetzlichen Regelungen mit dem Ziel der Entbürokratisierung würde für die Familien weitere konkrete Verbesserungen bedeuten.“
Pflege muss mehr denn je zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe werden: zur Entlastung der pflegenden Familien und zur besseren menschlichen Fürsorge.
„Gute Pflege ist ein zentrales Bindeglied zwischen Familie und Gesellschaft und wird damit zur gesellschaftlichen und politischen Verantwortung. Gute Pflege stärkt den Zusammenhalt in unseren Gemeinden und Kommunen, landesweit und auch auf europäischer Ebene. Wenn Pflege und Beruf besser miteinander vereinbar sind, bringt das auch wirtschaftliche Vorteile,“ sagt Sebastian Fischer. „Wir sehen hier insbesondere die Politik in der Verantwortung neue Weichen zu stellen, denn Pflege ist auch in den Sozialgesetzbüchern klar als gesamtgesellschaftliche Aufgabe definiert. Die Umsetzung der Empfehlungen des Beirats wären ein positives Signal für die pflegenden Familien.“
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Lisa Thelen, Referentin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
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