wir pflegen in Hessen
Pflegende Angehörige haben jetzt eine Stimme in Hessen
25 Engagierte aus mehreren hessischen Regionen haben am 27. April 2024 den Landesverein wir pflegen Hessen gegründet. Ziel des Landesvereins ist die Vernetzung pflegender Angehöriger, die Stärkung von Selbsthilfestrukturen sowie den Menschen in der häuslichen Pflege auf kommunaler und Landesebene zu einer starken Stimme und mehr Entlastung zu verhelfen. Darauf zu achten, dass die Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt werden, ist ein wichtiges Anliegen der Gründungsmitglieder. Der Verein wird unter dem Dach des bundesweiten Verbandes „wir pflegen e. V.“ aktiv sein.
„Für die häusliche Pflege gibt es noch enormes Verbesserungspotential. Wir bieten uns an, die von der Landesregierung im Koalitionsvertrag angekündigte „Denk-Fabrik“ zur Pflege mitzugestalten. Wissenschaft, Praxis und Politik sollen dabei neue Antworten auf die sich wandelnden Anforderungen sektorenübergreifender Versorgung geben und entsprechende Umsetzungen vorbereiten. Da möchten wir als Expertinnen und Experten in eigener Sache mitreden“, erklärt Vorstandsmitglied Susanne Zellmer.
Eindrücke der Vereinsgründung am 27. April 2024
Der neugegründete Verein sucht weitere Menschen, die sich engagieren oder Mitglied werden möchten. Pflegende An- und Zugehörige, ehemals pflegende Angehörige oder Menschen in Hessen, die sich beruflich, ehrenamtlich, privat, wissenschaftlich oder politisch mit Pflege befassen oder befassen möchten, sind herzlich eingeladen Mitglied des Vereins zu werden.
Mitmachen – Mitgestalten!
Seien Sie von Anfang an dabei, damit auch in Hessen zukünftig mehr mit pflegenden Angehörigen, statt über sie gesprochen wird. Sie haben viele Möglichkeiten unsere Arbeit und die Vereinsgründung zu unterstützen und sich für Verbesserungen der Situation pflegender Angehöriger in Hessen einzusetzen.
Sie möchten unterstützen, haben aber wenig Zeit?
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Werden Sie Mitglied:
Seien Sie dabei! Mit Ihrem Beitrag ermöglichen Sie eine wirksame Interessenvertretung von pflegenden Angehörigen und unabhängige Unterstützung durch gegenseitige Information und Selbsthilfe. Gemeinsam können wir viel erreichen. Ihre Stimme zählt! Zum Mitgliedsantrag
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Sagen Sie es weiter:
Erzählen Sie Ihren Kolleg*innen, Nachbarn und Freunden von unserem Verein. Folgen Sie dem Bundesverband auf Instagram, Facebook, Twitter. Teilen Sie unsere Beiträge und helfen Sie die Anliegen pflegender Angehöriger in die Öffentlichkeit zu tragen, informieren Sie so Freunde und Bekannte.
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Verteilen Sie unseren Flyer:
Laden Sie unseren Flyer runter und senden Sie ihn per E-Mail an Ihr Netzwerk. Oder verteilen Sie die Flyer in Ihrem lokalen Umfeld: Beim Hausarzt, Fachärzten, der Apotheke, der VHS, bei anderen sozialen Einrichtungen. Helfen Sie uns, die Öffentlichkeit auf unsere Arbeit aufmerksam zu machen! Wir schicken Ihnen gern Flyer zur zu. Melden Sie sich einfach bei uns: hessen(at)wir-pflegen.net
Wir stellen uns vor
Horst Michaelis
Aufgewachsen in den 50er/60er Jahren in einem ländlichen Vier-Generationen-Haushalt war für uns der Begriff Caring Community eine gelebte Realität. Welch Wunder, daß ich mich in jungen Jahren für einen sozialen Beruf in der Altenpflege entschieden habe! Seit letztem Jahr bin ich Pensionist und blicke auf erfüllte Jahre als Geschäftsführer und Betriebsleiter von Ambulanten und Stationären Einrichten der Pflege und Teilhabe zurück. Diese berufliche Erfahrung einschließlich aktueller Kenntnisse in Quartiersarbeit und Entwicklung von genossenschaftlichen Wohnmodellen bringe ich mit vollem Herzen in die Arbeit unseres Landesvereins wir pflegen in Hessen ein. Gleichzeitig habe ich mich der Vorstandsarbeit im Bundesvorstand verpflichtet und arbeite als freier Mitarbeiter im Forschungsinstitut IGES in Berlin an Projekten der Pflege in der Häuslichkeit mit.
Wilfried Mock
Nach meinem Eintritt in den Ruhestand, habe ich meine kaufmännischen, menschlichen und Leitungs-Erfahrungen in den ALBATROS e.V. Wiesbaden eingebracht. Der Verein hat mich vor 4 Jahren zu seinem Vorsitzenden gemacht. Er ist eine Interessenvertretung von Eltern mit behinderten und nicht behinderten Kindern. Der Verein schafft seit 30 Jahren Entlastungsangebote für die Familien, Formate des Informationsaustauschs zwischen den Eltern und vertritt die Interessen der Mitglieder in den örtlichen Verwaltungen. Diese Expertise der letzten Jahre, auch aus der Verwaltung eines Vereins und der Überwachung der finanziellen Mittel, will ich dem Landesverein Hessen zur Verfügung stellen. Es müssen Lösungen her, die die Zukunft älter werdender, besonders geistig beeinträchtigter Kinder zu sichern, deren Eltern schon jetzt im Rentenalter sind. Packen wir es an, verschaffen wir den pflegenden Familienangehörigen und damit den zu Pflegenden eine Stimme!
Susanne Zellmer
Vor 13 Jahren, mit der Geburt meines dritten Sohnes, wurde ich zur pflegenden Angehörigen. Bis zu seinem 6. Lebensjahr verbrachten wir, zusammengerechnet mehr als ein Jahr, in verschiedenen Krankenhäusern deutschlandweit. In dieser Zeit wurde von keiner Seite eine Beratung angeboten, hilfreiche Informationen flossen nur sehr spärlich. Von der Möglichkeit zur Frühförderung und der Beantragung von Rehabilitationsmaßnahmen erfuhr ich z. B. erst aus Foren im Internet. So eignete ich mir über die Jahre immer mehr Wissen an und nahm meinen Kampf auch mit der Bürokratie auf. Schnell wuchs in mir die Idee anderen pflegenden Angehörigen zu helfen, Mut zu machen und ihre Rechte und deren Durchsetzung aufzuzeigen.
Seit Oktober 2021 arbeite ich hauptberuflich als Beraterin in der EUTB (ergänzende unabhängige Teilhabeberatung). Ich leite eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige.
Johann Cink
Ich bin 1949 in Karlsbad Tschechien geboren, seit 1985 lebe ich in Frankfurt Oberrad. Vor 20 Jahren Jahre habe ich längere Zeit meine Mutter in Karlsbad betreut, um meine Schwester im Urlaub zu vertreten.
Als Rentner mit Altersrente für schwerbehinderte Menschen und mit PG1 kenne ich die Problematik von beiden Seiten seit vielen Jahren persönlich sehr gut und es ist mir klar, wie wichtig die Vernetzung für pflegende Angehörige ist. Unser Verein muss alles unternehmen, die berechtigten Forderungen der Angehörigen in die Öffentlichkeit und damit auch in die Politik zu tragen, um Druck auf die Regierungen in Wiesbaden und Berlin zu erzeugen.
Ute Jung
Im persönlichen Umfeld habe ich meine Mutter gepflegt bis sie verstorben ist.
Meine Arbeitsstelle ist eine Kita. Dort betreue ich überwiegend Kinder von 1 bis 3 Jahren. Beruflich bin ich staatlich anerkannte Erzieherin und Integrationsfachkraft.
Gerne würde ich Eltern, deren Kinder einen Pflegegrad haben, unterstützen und auf verschiedene Arten entlasten. Pflegende Eltern sollen eine Stimme bekommen, damit sie auch weiterhin für ihre Kinder stark sein können. Deshalb habe ich mich entschlossen aktiv im Landesverein "wir pflegen in Hessen" mitzuarbeiten.
Manuela Selberdinger
Mein Name ist Manuela Selberdinger, ich bin 40 Jahre alt, Mutter von drei Kindern und lebe in Bad Vilbel in der Nähe von Frankfurt am Main. Seit 5 Jahren pflege ich meinen mehrfach schwerstbehinderten Sohn und weiß aus eigener Erfahrung, vor welchen Herausforderungen pflegende Eltern stehen.
Seit Februar 2023 bin ich die Hauptamtliche Geschäftsführung des Philip Julius e.V., der sich für Familien mit schwerstbehinderten Kindern einsetzt.
Mir liegt es am Herzen, die Sichtbarkeit von pflegenden Eltern zu erhöhen und politisch für verlässliche Entlastungsmöglichkeiten zu kämpfen. Ich setze mich dafür ein, dass Kinder nach der Schule gut versorgt und nach ihren individuellen Möglichkeiten und Interessen weiter gefördert werden können.
Elke Spichalski
Die Anforderungen und Herausforderungen in der häuslichen Pflege sind mir persönlich bekannt durch Pflegeerfahrungen mit älteren Familienangehörigen und aktuell mit meinem Ehemann. Seit 2023 bin ich in Rente, davor war ich im Selbsthilfe- und Nachbarschaftszentrum in Frankfurt für den Seniorenbereich zuständig und habe die Seniorenbetreuung mit Alltagsbegleitung und Familienentlastenden Diensten mit aufgebaut. Den größten Bedarf für pflegende Angehörige sehe ich in entlastenden Unterstützungen und finanzielle Hilfen sowie in persönlichen (Beratungs-)Gesprächen. Mit meinem Engagement im Verein wir pflegen in Hessen möchte ich dazu beitragen diese Bereiche zu fördern.
Christine Wagner-Behrendt
Mein Name ist Christine Wagner-Behrendt, ich bin 55 Jahre alt und lebe mit meiner Familie in Kassel. Wir haben 3 Kinder, von denen unser Sohn intensivpflegebedürftig ist. Ich pflege „sandwichmäßig“ seit vielen Jahren in beide Richtungen Jung und Alt. Seit Oktober 2023 lebt meine Mutter mit PG3 im Heim, da ich sie bei zunehmenden Pflegefachkraftmangel bei meinem Sohn nicht mehr alleine versorgen konnte.
Die vielen An- und Herausforderungen als Angehöriger kenne ich sehr gut. So bin ich auch auf den Verein wir pflegen über meine Beratungstätigkeit beim Verein Intensivleben gestoßen und schätze die lösungsorientierte Arbeit, um Angehörigen eine Stimme zu geben, sehr.
Meine Stimme im Verein möchte ich einbringen für die Entlastung und Unterstützung von uns pflegenden Eltern, damit wir Kraft haben, unsere Kinder lange begleiten und stärken zu können und damit Teilhabe im Familienleben möglich ist.
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E-Mail: hessen(at)wir-pflegen.net