16. April 2024
Sechs Mitglieder des Sozialausschusses des französischen Senats unter der Leitung des Vorsitzenden Philippe Mouiller besuchten am 14. April das BMG, BMFSFJ und die Geschäftsstelle von wir pflegen e.V. in Berlin.
Birgit Stennert, Projektleitung, und Sebastian Fischer, Vorstandsmitglied, sprachen über die Herausforderungen in der häuslichen Pflege und präsentierten die Forderungen vieler Angehöriger nach breiteren Entlastungsangeboten und mehr Selbstbestimmung und Flexibilität durch Pflegebudgets.
Eine gute Pflege kann nur gelingen, wenn Angehörige, die diese Sorge- und Pflegearbeit übernehmen, weiterhin ihre Beziehungen und Bezüge im sozialen Umfeld aufrechterhalten können. Eine fehlende Unterstützungsinfrastruktur darf nicht dazu führen, dass pflegende Angehörige ihre Berufstätigkeit aufgeben. Um eine Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sicher zu stellen, braucht es ein ausreichendes Angebot an bedarfsgerechten Unterstützungs- und Entlastungsleistungen.
Die Unterschiedlichkeit von Pflegesituationen erfordert individuelle Gestaltungsmöglichkeiten des Pflegesettings. In Deutschland setzt dies voraus, dass alle Leistungsansprüche über die Grenzen der Leistungsbereiche hinweg in einem flexibel nutzbaren Gesamtbudget zusammengefasst werden müssten. Selbstbestimmte Pflege muss die paternalistische Pflege ersetzen. So individuell wie heutige Lebensmodelle sind, muss die häusliche Pflege organisiert werden können.
Mit Bezug auf die europäische Pflegestrategie betonte wir pflegen e.V. die wachsende europäische Zusammenarbeit der Angehörigenorganisationen über Eurocarers. Das Treffen war eine gute Gelegenheit, unsere Stimme zu erheben und auf die Bedürfnisse der Pflegenden aufmerksam zu machen. Es ist wichtig, dass wir auf europäischer Ebene zusammenarbeiten, um die Situation für pflegende Angehörige zu verbessern.