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Aktuelles

Fachtag "Mehr Pflege wagen": Vorträge und Diskussion jetzt online


21. Oktober 2022

"Nach der Pandemie ist vor der Pandemie – krisenfest mehr Pflege wagen. So lautete das Motto des Fachtags des Bundesverbandes wir pflegen e.V., der am 7. Oktober 2022 in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin stattfand. 

Auf dem Fachtag nahm der Verband die Situation in der häuslichen Pflege nach zweieinhalb Jahren Pandemie in den Blick. Pflegende Angehörige und Vertreter*innen aus Politik sowie Wissenschaft diskutieren Forderungen zur Sicherung der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft pflegender Angehöriger. Im Fokus standen dabei die Themen Vereinbarkeit von Pflege und Beruf und die finanzielle Absicherung pflegender Angehöriger. Wie kann die häusliche Pflege künftig krisenfest unterstützt werden?

Begrüßung

221007 Fachtag Julia GoldsteinJulia Goldstein, Leiterin des Projekts „Selbsthilfe und Interessenvertretung“ von wir pflegen e.V., begrüßte im Namen des Bundesverbandes die pflegenden Angehörigen und Gäste. Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Veränderungen betonte sie: „Nie war es notwendiger und dringlicher, die politischen Rahmenbedingungen zur Entlastung von pflegenden Angehörigen zu verbessern und nachhaltig einen Systemwandel der Pflege zu vollziehen.“ 

 

Vorträge

Frau Prof. Dr. Gabriele Wilz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena ging in ihrem Vortrag "Auswirkungen der Corona-Pandemie auf pflegende Angehörige – Belastungserleben und hilfreiche Unterstützungskonzepte" auf das Belastungserleben pflegender Angehöriger während der Pandemie ein. Sie stellte das von ihr durchgeführte Projekt "Tele-Tandem" vor und unterstrich die Notwendigkeit präventiver psychotherapeuthischer Begleitung für pflegende Angehörige.

Im Vortrag "Von Lohnersatz bis Entlastung – (neue) Überlegungen für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf" berichtete Prof.Fachtag22 Kuhlmey 2 Dr. Adelheid Kuhlmey von der Charité Berlin von der Arbeit des unabhängigen Beirats für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Sie betonte, dass es dem Beirat mit den im August an die Familienministerin übergebenen Empfehlungen ein Anliegen war, die Gleichsstellung von familialer Arbeit zu erreichen und Pflegearbeit mit der Erziehungsarbeit gleichzustellen. Kuhlmey machte deutlich, dass es wichtig ist jetzt die Empfehlungen des Beirats umzusetzen: "Mit dem Eintritt der Babyboomer Generation in den Ruhestand werden uns immer mehr Fachkräfte fehlen, auch in der Pflege. Und auf der anderen Seite brauchen wir diejenigen, die familial pflegen könnten eigentlich auf dem Arbeitsmarkt." 

Nach einer kurzen Pause machte Heinrich Stockschlaeder, Vorstandsmitglied von wir pflegen e.V. in seinem Vortrag "Häusliche Pflege: Klare Worte – Klare Taten" deutlich, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Stockschlaeder gab einen Einblick in das Positionspapier "Mehr Pflege wagen", das der Verein im März 2021 veröffentlicht hatte.

Podiumsdiskussion: Jede Krise bringt auch Chancen – Schwachstellen und Lösungen für die Unterstützung pflegender Angehöriger neu diskutiert

Fachtag Podiumsdiskussion 2Die Handlungsempfehlungen von wir pflegen e.V. wurden dann in der Podiumsdiskussion aufgegriffen. Es diskutierten Domenique Geiseler, Vorstandsvorsitzende INTENSIVkinder zuhause e.V., Edeltraut Hütte Schmitz, Vorstandsmitglied von wir pflegen e.V., Prof. Dr. phil. Adelheid Kuhlmey, Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft an der Charité Berlin, Britta March, Leiterin des Referats Grundsatzfragen der Pflege und Pflegeversicherung im Bundesministerium für Gesundheit, Dr. Christine Stüben, Leiterin des Referats Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, Pflegende Angehörige im Bundesfamilienministerium und Prof. Dr. Gabriele Wilz, Professorin für Klinisch-Psychologische Intervention an der Friedrich-Schiller-Universität Jena rund um die Themen: Auswirkungen der Corona-Pandemie auf pflegende Angehörige, Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, finanzielle Belastungen und soziale Absicherung für pflegende Angehörige, Entlastung und Beratung.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten für diesen inhaltsreichen Tag, die konstruktive Diskussion und die anregenden Gespräche. Herzlichen Dank auch an die BKK, ohne deren Förderung dieser Fachtag nicht möglich gewesen wäre.

Die Präsentationen der Vorträge stehen untenstehend zum Download bereit.

Den Vortrag von Frau Kuhlmey können Sie sich hier anhören:

Der Vortrag von Herrn Stockschlaeder und die Podiumsdiskussion sind auf dem Youtube-Kanal von wir pflegen e.V. anzusehen:

 

 

 

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